Ein Besuch in Mårbacka. 

Auf zu Selma Langerlöf, eine der weltbekanntesten Schriftstellerinnen, die von 1858 bis 1940 lebte und unter anderm das Buch ‚Nils Holgerssons schönste Abenteuer mit den Wildgänsen‘ schrieb, das 1907 veröffentlicht wurde. Bei der Führung durch ihr Privathaus erfuhren wir sehr viel über sie und ihr Leben, was unglaublich interessant war, da sie eine wahnsinnige Persönlichkeit war und sozial sehr engagiert. 1909 erhielt sie als erste Frau den Nobelpreis für Literatur und wurde 1914 als erste Frau in die Schwedische Akademie aufgenommen. Und all das geschah, bevor Frauen in Schweden das Stimmrecht hatten. 

Sie schrieb nicht nur auf ihrem Hof in Mårbacka, sondern betrieb auch Landwirtschaft, stellt z.B. ihr eigenes Hafermehl her, was heute noch zu erwerben ist, sie engagierte sich politisch in ihrer Gemeinde und war bei ihren Angestellten sehr beliebt, weil sie gute Gehälter zahlte und für sie eine Krankenkasse hatte. Den Profit erhielt sie aus ihren Veröffentlichungen und finanzierte so ihren Hof, mit dem sie Verluste machte, aber sie wollte ihre Angestellten behalten und ihnen etwas gutes tun.

Auf ihrem Anwesen schlenderten wir durch Gemüsegärten, Obstwiesen und Scheunen. Natürlich gönnten wir uns auch eine Pause, um Kuchen und Kekse zu probieren, die mit dem Hafermehl hergestellt waren. Zum Abschluss fuhren wir noch zu ihrem Grab, wo die ganze Familie Lagerflöf lag.

Die Natur erforschen. 

Dann ging es auf zum Naturreservat Nötön-Åråsviken in der Provinz Värmland. Dort angekommen an unserem Naturspot, zogen wir uns schnell um und gingen noch eine kleine Runde durch das Gebiet.

Die Landschaft sah sehr skurril aus, Gräser mit vielen Steinen, saftige aber auch viele verdörrte Bäume, Nadelwald, Mischwald und ein See mit sehr viel Schilf. Wir liefen durch den Wald und plötzlich hörten wir Geräusche, wir hielten inne und entdeckten einen Dachs, der langsam von uns wegschlich. Kurz drauf erblickten wir den zweiten Dachs. 

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Hier ist der Dachs zu erkennen.

Stadtkinder auf dem Land

Gegen Ende unserer Tour gingen wir am schilfbewachsenen See vorbei und entdeckten eine Kuhherde. Plötzlich kam die gesamte Herde auf uns zu, immer näher und näher, mir war ganz unheimlich dabei und wir suchten an einem Baum Schutz, da ich Sorge hatte, sie würden uns umrennen. Aber nein, sie bleiben alle, ca. 25 Stück, vor uns stehen und sahen uns neugierig an, sie kamen zum anfassen nah.

Wir beobachten sie, sie beobachteten uns, sie haben sich gegenseitig weggeschubst, weil jede uns besser sehen wollte. Leo streckte die Hand aus und versuchte sie zu streicheln, das ließ sogar die ein oder andere Kuh zu.

Ich bekam etwas mehr Vertrauen und wir gingen langsam los. Die Kuhherde umzingelte uns von allen Seiten und bestaunte uns, immer mit einer Armlänge Abstand. Wir mussten lachen und gingen weiter, sie bleiben stehen und schauten uns noch lange nach.

Wir haben noch nie so viele Kühe und Kälber so nah um uns gehabt. Im Nachhinein war es voll süß und wir haben uns so sehr gefreut, dass uns das passiert ist. In Zukunft weiß ich, dass Kühe einfach nur unglaublich neugierig sind und einem nichts tun, so lange kein Bulle dabei ist.

Unsere Route.

Köln – Berlin 570 km; Berlin – Kopenhagen 760 km; Kopenhagen – Hamburg 470 km; Hamburg – Strandbaden 600 km; Strandbaden – Aneby 270 km; Aneby – Strängnäs 290 km; Strängnäs – Stockholm 90 km; Stockholm – Ängskär 164 km; Ängskar – Borka 188 km; Borka – Näske 242 km; Näske – Nationalpark Skuleskogen – See Öravattnet 70 km; See Öravattnet – Borgagården 241 km; Borgagården – Fyrås Gård 221 km; Fyrås Gård – Östersund – Järpen 141 km; Järpen – Nationalpark Fulufjället 390 km; Nationalpark Fulufjället – Rannsjön See 268 km; Rannsjön See – Mårbacka – Nötön-Åråsviken 162 km

Gesamt: 5.137 km

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