Letze Etappe.
Nach einer schönen und ruhigen Nacht waren wir um 9:30 Uhr wieder auf der Straße. Wir hatten eine sehr anstrengende Fahrt, es war viel los, aber wir sind gut wieder zu Hause angekommen. Nun heißt es auspacken, Wäsche waschen, Van sauber machen und abgeben und wieder einleben und sich Zeit nehmen, um noch lange in den Erinnerungen zu schwelgen.
Wie die Schweden so sind.
Die Schweden scheinen sehr viel Wert auf historische Dinge zu legen, so kamen wir an unzähligen Loppis vorbei, in vielen Gärten sahen wir alte Autos und Trecker rumstehen und ich habe noch nie so viele Oldtimer auf der Straße fahren sehen.
Wir überholten immer wieder Autos, die nur mit 30 km/h fuhren und ein Warndreieck im Heckfenster hatten. Die Autos sind auf diese Geschwindigkeit gedrosselt, so dürfen die Fahrer*innen, die teilweise großen Strecken, schon ab einem Alter von 16 Jahren fahren, bis sie dann mit 18 ihren Führerschein machen können.
Die Briefkästen befinden sich nicht, wie bei uns, an jedem Haus, sondern es gibt sie immer gesammelt zu Beginn einer Straße und alle Häuser, die rechts und links von dieser Straße abgehen, können dann unten ihre Post holen. Meist sind es so 3-8 Briefkästen, die an Stichstraßen zu sehen sind. Das Postauto hat seinen Fahrersitz rechts, somit muss der Bote nicht aussteigen und kann bequem bei jedem Wetter die Post einwerfen.
Es ist ganz normal, dass fast jedes Haus eine schwedische Flagge im Vorgarten gehisst hat, oder das in einem Ort die Straße von Flaggen geschmückt ist.
Viele Autos haben zusätzliche große Scheinwerfer vorne angebracht. Wir vermuten, dass diese zum einen zur Abschreckung für Wildtiere sind, zum anderen aber auch, um im Winter besser gegen die Dunkelheit gewappnet zu sein.
Die meisten Tankstellen in Schweden sind unbemannt, zahlen konnte ich immer ganz unkompliziert mit Kreditkarte an der Säule, das ist angenehm uns schnell. Hielten wir an einer Tankstelle mit Shop, dann konnten wir trotzdem nur mit Karte an der Säule zahlen, im Tankstellen Shop gibt es ausschließlich Essen, Autozubehör, Souvenirs etc.
Es gibt wenig Schweden, die sich an die Geschwindigkeit halten, die meisten fahren 10-20 km/h langsamer und nur ganz wenige fahren schneller. Das Autofahren in Schweden ist also extrem gechillt und der Schwede läßt sich gerne mal Zeit.
Nationalparks und die Parkplätze an den Parks sind immer kostenfrei. Auch die Toiletten sind immer kostenfrei, egal wo.
In jedem Café oder Restaurant, wo wir Kaffee oder Tee tranken, bezahlten wir einen und konnten uns so viel nach nehmen wie wir wollten. Es gibt meist eine Kaffee und Tee Station, an der man sich leicht nachschenken kann. Zusätzlich gibt es auch immer kostenfreies, stilles Wasser.
Im Supermarkt waren wir sehr erstaunt, wie viel Plastikverpackungen es noch gibt. Die Paprika, waren z.B. alle einzeln in Plastiktüten verschweißt.
In jedem Supermarkt gibt es eine große Eistruhe in der Garnelen mit einer Schippe in Tüten geschaufelt werden können.
Für den Einkaufswagen wir weder ein Chip noch eine Münze benötigt und es ist eine Selbstverständlichkeit, dass ihn jeder wieder zurück bringt.
And der Wurst und Käsetheke zieht man eine Nummer und kommt dann ohne Gedrängel an die Reihe, wenn man denn auch dran ist.
Die Schilder an den Ausfahrten, die den Ortsnamen anzeigen, sind immer schräg angeschnitten. Die Verkehrsschilder haben die Farbenkombination rot/gelb und im Kreisverkehr haben wir nie ein Auto entdeckt, was blinkte, wenn es den Kreisverkehr verließ.
Die Schweden, die wir kennengelernt haben, waren alle wahnsinnig hilfsbereit und sie haben immer gerne mit uns geplaudert. Wir haben uns sehr wohl und willkommen gefühlt.
Fazit.
Fünf Wochen Schweden waren lang und kurz zugleich. Wir haben schon sehr viel gesehen und erlebt, doch das Land ist so groß, dass mir die Ideen und Wünsche nicht ausgehen, was ich noch erkunden und erleben möchte. Es war eine traumhafte und aufregende Zeit und einer der intensivsten Urlaube, die ich erlebt habe. Es war unfassbar schön, diese besondere Zeit mit meinen Kindern zu erleben. Ich werde definitiv wieder kommen!
Unsere Route.
Köln – Berlin 570 km; Berlin – Kopenhagen 760 km; Kopenhagen – Hamburg 470 km; Hamburg – Strandbaden 600 km; Strandbaden – Aneby 270 km; Aneby – Strängnäs 290 km; Strängnäs – Stockholm 90 km; Stockholm – Ängskär 164 km; Ängskar – Borka 188 km; Borka – Näske 242 km; Näske – Nationalpark Skuleskogen – See Öravattnet 70 km; See Öravattnet – Borgagården 241 km; Borgagården – Fyrås Gård 221 km; Fyrås Gård – Östersund – Järpen 141 km; Järpen – Nationalpark Fulufjället 390 km; Nationalpark Fulufjället – Rannsjön See 268 km; Rannsjön See – Mårbacka – Nötön-Åråsviken 162 km; Nötön-Åråsviken – Båstad 429 km; Båstad – Lengenstedt 429 km; Lengstedt – Köln 561 km
Gesamt: 6.556 km
Insgesamt sind wir 6.850 km in den fünf Wochen gefahren, mit vor Ort Fahrten, die ich nicht zu den Strecken dazu gezählt hatte.